Daraus
ergibt sich jedenfalls eine gewisse Unfähigkeit, mich
Autoritäten zu unterwerfen. Es spielt dabei keine Rolle, wer es
ist. Auch heute noch habe ich größte Schwierigkeiten damit,
eine Autorität anzuerkennen, wenn ich einen Sinn darin nicht
erkenne. Es ist leicht nachvollziehbar, daß ich bei den
wenigsten Jobs, (es gibt weinige Ausnahmen) damit Erfolg
hatte.~
Weil
die Fähigkeit mich anzupassen nun sehr
schwach ausgeprägt ist, dessen Entwicklung mich im Übrigen auch
nur sehr bedingt interessierte, blieb mir kaum eine andere
Möglichkeit als selber Chef zu werden.
Folglich
habe dann, so im Jahre 2010 überlegt, was sich möglichst ohne
Kapital für ein Geschäftsmodell entwickeln ließe. Zu der Zeit
dachte ich das erste Mal daran, Butterbrote anzubieten. Meine
Fähigkeiten alle unter einen Hut zu bringen war dabei eine
Vorgabe, die ich mir gar nicht selber stellte,
sondern sich daraus ergab; möglichst vieles selber zu bauen, um
mit einem äußerst knappen Budget hinzureichen.
Einfach nur
Geld verdienen, indem ich billige Brötchen und Kaffee verkaufe
ist sicher ein Modell, mit dem ein gewisser Erfolg leicht
machbar erschien. Nur ist das mit der Qualität dann aber doch
eher ein fauler Kompromiss. Bei den Lebensmitteln kann wirklich
gute Qualität nur ohne synthetische Zusätze, Pestizide, Hormone
und Antibiotika gewährleistet sein.~ Mal abgesehen davon, frage
ich mich, warum eigentlich keiner der Lebensmittel
produzierenden-oder verarbeitenden Leute dafür verklagt wird,
dass sie die Menschen des Profits wegen täglich
vergiften.-Besteht einfach nicht genügend öffentliches
Interesse, Verbrechen zu verfolgen, weil sie sich nicht im
Bewusstsein der Menschen als solche manifestieren ? Mit anderen
Worten, die Leute haben sich einfach daran
gewöhnt, die Verantwortung für ihre Gesundheit
ihrer Krankenkasse und dem Hausarzt abzugeben. Also wird bei
dem Wunsch nach möglichst viel und billigem Konsum einfach
die Tatsache verdrängt, daß da durch
die sogenannten Zivilisationskrankheiten
wie z.B. Krebs, Immunschwächen und Übergewicht hingenommen
werden.~
Mit mir
nicht. Bei mir sollen die Speisen aus ökologischem, regionalem
Anbau stammen. Das ist gesund und belastet die Umwelt am
wenigsten.
Mir steht
nicht der Sinn nach Bereicherung, aber ich freue mich, wenn ich
mit Biten einen normalen Lebensunterhalt erwirtschaften kann,
mit dem ich meine Kinder und mich ernähren kann und es meinen
Gästen mit meinen Speisen gut geht; es ihnen schmeckt.
Mein
herzlicher Dank gilt meiner Familie, meinen Kindern und meinen
Freunden, die meinen Enthusiasmus ertragen haben
und mich stets ermutigten, diesen Weg zu gehen. Ich danke
besonders Katrin, durch die ich an der HFK meine ersten Versuche
in die Selbstständigkeit starten konnte.
Ich danke
meiner lieben, verstorbenen Frau, die mir
auch heute noch Kraft gibt.